18. November 2025

Ja zur Initiative «Bezahlbare Kitas für Alle » und zum Gegenentwurf

Nach einer Umfrage unter seinen Mitgliedern gibt "Luzerner Unternehmen - Der Gewerbeverein" offiziell die JA-Parole für die Initiative «Bezahlbare Kitas für Alle » und zum Gegenentwurf bekannt, welche am 30. November 2025 zur Abstimmung stehen.


In der basisdemokratischen Mitgliederbefragung sprechen sich 85 Prozent für ein Ja zur Initiative und 100 Prozent für ein Ja zum Gegenvorschlag aus. Bei der Stichfrage bevorzugen 75 Prozent die Initiative.

Eine gute und bezahlbare Kinderbetreuung ist für den Wirtschaftsstandort Luzern von zentraler Bedeutung. Nur wenn Eltern nach der Geburt eines Kindes im Erwerbsleben bleiben können, stehen den Unternehmen genügend Fachkräfte zur Verfügung. Eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Kitaversorgung ist dafür entscheidend.

Luzerner Unternehmen – Der Gewerbeverein betont, dass eine hohe Erwerbstätigkeit nicht nur der Wirtschaft, sondern der gesamten Gesellschaft zugutekommt – unter anderem durch zusätzliche Steuereinnahmen. Eine solidarische Kostenbeteiligung der Unternehmen wird als fair erachtet, da insbesondere die KMU direkt von einer verlässlichen Kinderbetreuung profitieren.

Vorstandsmitglied Yannick Gauch betont: «Ein solidarisch finanziertes und qualitativ hochstehendes Kita-Angebot ist ganz im Sinne des Wirtschaftsstandorts Luzern und der lokalen KMU».

Weil die Initiative mehr Familien entlastet und wirksamer gegen den Fachkräftemangel wirkt als der Gegenentwurf, empfiehlt Der Gewerbeverein bei der Stichfrage, die Initiative zu bevorzugen.


Vollständige Medienmitteilung


 

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Initiative

Die Initiative fordert, dass der Kanton Luzern für eine flächendeckende Versorgung mit qualitativ guter familienergänzender Kinderbetreuung sorgt. Gleichzeitig sollen die für die Eltern zu tragenden Kosten 30 Prozent des Einkommens nicht übersteigen. Dazu kann der Kanton Gemeinden und Unternehmen verpflichten, sich an den entstehenden Kosten angemessen zu beteiligen. Zudem soll der Kanton faire Arbeitsbedingungen für die in der familienergänzenden Kinderbetreuung tätigen Personen sicherstellen. Die Kosten für die Umsetzung der Initiative belaufen sich auf schätzungsweise 60 Mio. Franken.


Gegenentwurf

Der Gegenentwurf schlägt ein neues Kinderbetreuungsgesetz vor, das im wesentlichen die Punkte der Initiative aufnimmt, indem kantonal einheitliche Betreuungsgutscheine eingeführt und verbindliche Qualitätsvorgaben gemacht werden. Allerdings wird mit dem Gegenentwurf ein Viertel der Eltern nicht unterstützt. Zudem wurden die vorgesehenen Qualitätsvorgaben in Kitas tiefer angesetzt. Die Kosten für die Umsetzung des Gegenentwurfs belaufen sich auf schätzungsweise 30 – 45 Mio. Franken.




Argumente für die Initiative

Eine gute Kinderbetreuung ist für den Wirtschaftsstandort Luzern zentral und ein wichtiger Standortvorteil. Die Gesellschaft profitiert von höheren Steuereinnahmen durch höhere Erwerbstätigkeit und – dank gezielter früher Förderung – von tieferen Ausgaben aufgrund sinkender Sozialkosten. Für die regionale Wirtschaft ist es essenziell, genügend Fachkräfte zu haben und das bedeutet, dass Eltern (v.a. Frauen) auch nach der Geburt eines Kindes im Erwerbsleben verbleiben sollen können. Dies geht nur mit bezahlbaren und guten Kitas. Eine solidarisch finanziertes und qualitativ hochstehendes Kita-Angebot ist im Sinne der KMU.


Argumente gegen die Initiative

Die Gegner:innen der Initiative argumentieren mit zu hohen Kosten. Weiter wird ausgeführt, dass durch die Entlastung von allen Einkommensschichten, die Übertragung aller Aufgaben und Kompetenzen von den Gemeinden an den Kanton sowie der zusätzlichen Verpflichtung der Unternehmen die Initiative zu weit gehe. Die SVP lehnt als einzige Partei auch den Gegenenwurf ab und führt aus, dass – neben zu hohen Kosten – sowohl die Initiative wie auch der Gegenentwurf die Fremdbetreuung von Kindern gegenüber der Eigenbetreuung bevorzugt.




Nachfolgend eine Übersicht zur Stimmverteilung unserer Mitglieder in Prozent (Teilnahmequote: 16%):

Stimmverteilung